Porträt des Firmengründers

Neunzehnhundertneunundfünfzig...

...geboren, sozusagen als ein letzter Spross der Wirtschaftswunderzeit, wurde mir ein Sammelsurium von Talenten und Interessen mit in die Wiege gelegt, welches eher dazu geeignet war Verwirrung zu stiften, als klare Ziele für mein Leben vorzugegeben.

Somit war abzusehen, daß ich die meiste Zeit meines Daseins mit Fragen nach dem "Warum" verbringen würde und vollkommene Kurswechsel eigentlich etwas ganz normales sein würden.

Es ist auch so eingetroffen...

Meine Neigung zum Spektakulären hat mich in einen Heil-Hilfsberuf geführt und mir dreiundzwanzig Jahre lang die Grenzbereiche meiner psychischen und physischen Belastbarkeit demonstriert. Letztere war dann zur Jahrhundertwende endgültig überschritten und mein zweites Ich, das "Kreative", es hatte schon immer ein unscheinbares Nebendasein gefristet, trat unaufgefordert in den Vordergrund.

Modelle aus atypischen Ersatzstoffen zu bauen ist schon seit meinen Kindertagen die wesentliche Ausdrucksform meiner Phantasie, soweit sie sich mit dinglichen Gegenständen befassen will. Die Gründung eines Gewerbebetriebes, einzig auf der Basis meines Könnens und meiner Zähigkeit, erschien mir als angemessene Herausforderung für die verbleibende Lebenszeit, nach dem mir durch die erworbene körperliche Behinderung andere Berufswege verbaut worden waren.

Den Beweis zu erbringen, daß mit einfachen Mitteln, fernab vom mainstream, die Bedürfnisse der Kunden befriedigt werden können, ohne daß man dafür nach Deutschem Reglement qualifiziert sein muß, ist für mich heute noch das größte Erfolgserlebnis und nutzt sich auch nicht ab.

Ich will immer noch mit jedem Hausmodell das ich baue, 
     besser werden und nach mehr als zweitausend Bauten ist
     das eine bewährte Motivation.

Die Schiffe entstanden in einer Zeit, in der mich neben den historischen Zusammenhängen zwecks des besseren Verständnisses meiner Gegenwart, die Welt und die Ästhetik der wilhelminischen Epoche faszinierten. M.E. hat man damals die optisch perfekten Schiffe gebaut und die geschichtliche Verwicklung eines jeden meiner Vorbilder dafür, ist ein Stück Weltgeschichte für sich. Natürlich gibt es Modelle aus Plastik und Karton oder sonstwas. Aber Zündhölzer?

Einen Kreuzerrumpf aus Streichhölzern und nichts anderem zu konstruieren war schon 1978 eine angemessene Herausforderung für meine Phantasie und so habe ich mein erstes Schiffsmodell anhand von alten Fotos auf einem Brett über zwei Stuhllehnen gelegt, in meinem Wohnheimzimmerchen im Frankfurter Bürgerhospital gebaut. Schon während der Arbeit daran wurde mir klar, daß man das besser machen kann und so mußte unmittelbar nach dessen Fertigstellung ein zweites, mehr als doppelt so großes Modell angefangen werden. Es wurden dann insgesamt sieben Modelle in dieser Art gefertigt und mit jedem Projekt stiegen Anspruch, Komplexizität und Perfektion.

Das letzte Modell dieser Baureihe wurde 1990 vollendet. Die Ausstellung dieser Bauten und ihr erregtes Aufsehen führten mir unmittelbar die ersten Auftraggeber für Architekturmodelle zu.

Mit unseren Modellen werden Träume greifbar...